Die Eiswüste

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Dank Elune bekam Julie das Chaos, welches um sie herum passierte überhaupt nicht mit und hielt das ganze für ein Spiel, was Elune dort mit ihr trieb. Insgeheim fühlte sie jedoch, dass hier irgendetwas nicht stimmte, weswegen sie keinen Versuch unternomm, freien Blick über die Schneemassen zu erhaschen. Bereitwillig folgte sie Elune und setzte ihre Schritte genau dorthin, wo auch Elune entlang trat, als wüsste sie auch ohne Sehkraft, wo sie hinzugehen hatte.
Ihre Hände hatten sich fest um Elune geschlungen, und hielten sich nun fest in deren Kleidern fest. Auch als sie Raiden sprechen hörte, drehte sie ihren Kopf nicht in seine Richtung, wie sie es sonst getan hätte, denn das hatte ihre Mutter ihr einst beigebracht. Man sollte Menschen, immer ins Gesicht gucken, wenn man mit ihnen redet, oder wenn sie reden. Ein kleiner, leiser Seufzer entfuhr ihr, als sie an ihre Mutter denken musste, doch war der Schmerz, der sie einst immer überkommen hatte, wenn sie an ihre Eltern und ihren Bruder gedacht hatte, nicht mehr so groß wie er früher einmal war. Jetzt hatte sie Elune.. und Raiden.. es machte sie glücklich, mit ihnen zusammen zu sein und mit ihnen immer mehr - wie sie kindlich dachte - Freunde zu finden. Hoffenltich würde sie sie nicht auch allzu schnell verlieren...

----> Cyan

Die ruhige Umgebung der weiten Eiswüste Porta Samycas war himmlisch. Leichte Flocken fielen vom Himmel, legten sich geschmeidig auf den schon am Boden liegenden Schnee und verharrten dort. Die Kälte schien erdrückend, aber auf eine seltsame Weise auch sehr angenehm. Das Beste von allem war die Ruhe. Diese wundervolle Ruhe.
Sarian hegte selten solche ausschweifenden Gedanken. Doch sonst blickte er auch nie in die Landschaft. Für gewöhnlich zerstörte er nur.

Es war eine ruhige Fahrt, obwohl das Wasser vor dem dahinsegelnden Schiff eigentlich Eis hätte sein müssen. Doch hier fuhren so oft Schiffe durch, dass es garnicht mehr zum Einfrieren kam. Die leichten Eisbrocken zu beiden Seiten des Schiffs prallten stets leicht gegen den Rumpf, sorgten gelegentlich für einen kleinen Ruckler. Sarian sah sein Ziel. Ein neuer Kontinent, ein neues Leben, eine neue Suche nach Macht. Nightmare war nicht hier, Sarian konnte tun und lassen was er wollte. Und was er in diesem Moment wollte war die reine Macht.
Sein Blick wanderte über die Eisschollen. Über die Küste. Und plötzlich passierte es. Ein lauter,hallender Knall ertönte, störte die himmlische Ruhe der Eiswüste, und schleuderte den Schwarzmagier vom Schiff. Etwas gleißend helles,weißes,lanzenartiges steckte in seiner Schulter. Mit einem schnellen Zauber war der Zauberspeer verschwunden und Sarians Blick wanderte hoch zum Schiff, wo ein Kampfpriester stand und den nächsten Zauber vorbereitete. Sarian musste blitzschnell reagieren. Er war ohnehin sehr geschwächt. Eine kurze, schnelle Armbewegung, dann rutschte sein ganzer Körper etwas nach vorn in Richtung Schiff und dann sah man auch schon das Ergebnis seines Zaubers.

Ein hohes, immer lauter werdendes Zischen wie das eines kaputten Druckventils war zu hören,dann eine enorme Druckwelle und schließlich eine Explosion, die das Schiff in all seine Einzelteile zerriss, mitsamt aller, die an Bord waren.
Holzpfähle und andere Materialien regneten vom Himmel herunter, schienen beim Aufprall aber einen Bogen um Sarian zu machen.
Der Schwarzmagier sank in die Knie. Eine einzelne Schattenschliere züngelte aus seinem Arm,zog einen schmalen Riss durch die Erde bis 4 Meter neben Sarian und ließ diesen Riss dann wie eine Druckwelle größer werden. Immer mehr dieser Schlieren bildeten sich, wurden von mal zu Mal größer und rissen tiefe Spalten in den zugeschneiten Boden. Bis der Schwarzmagier nicht mehr konnte und kraftlos in den Schnee sank, wo er in eine Art Schlaf verfiel.


Bis sich etwas in seiner Tasche bewegte...
Etwas kleines, rotes, wie ein Edelmetall. Der letzte Splitter. Er wusste, dass sein Herr ohne ihn sterben würde. Innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde sank der Splitter in Sarians Brust, setzte sich fest, ließ Energie durch seinen Körper strömen und verhalf ihm zum aufwachen. Sofort stand der Magier auf, noch immer Druckwellen um sich "werfend", und schliff seinen Körper in Richtung der nächsten Stadt

tbc ~ Stadttor