Blumenladen "Flower Dreams"

Ein Blumenladenmit großer Auswahl. Der Laden gehört Neith und er erfüllt die Wünsche seiner Kunden stets zu ihrer vollen Zufriedenheit.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen "Flower Dreams"]

Die Farbenvielfalt der Blumen war wie die die einer Wiese. Der Duft war lieblich und betörend, die Atmosphäre war herrlich. Zwar war es kühl, aber für die Blumen war es notwendig. Herrlich gebundene Sträuße, in kleiner und großer Ausmaße, standen einlandend vor der Theke, an der ein junger Mann lehnte, mit einer einfachen grünen Schürze bekleidet, auf Kunden wartend. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er blickte nach draußen, auf das Treiben. Sein Tag war angenehm heute gewesen, nicht so viele Kunden, aber dennoch guter Umsatz.
Neith, so der Name des jungen Mannes, trat kurz hinter dem Thresen hevor und begann langsam die Blumen herzurichten, neu anzuschneiden und in neues Wasser zu stellen, damit sie weiterhin so blühten und gedeihten.Schließlich mussten die Blumen auch die Kunden absprechen.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Hauptsraße]

Im Augenblick gab es viel tun, sehr viel sogar. Ihre Samen mussten gesät werden und um sie Früchte tragen zu sehen, würde sie alles tun, was nötig war. Alles. Hoch aufgerichtet schritt sie durch die Hauptstraße der Calla, um das Gedränge brauchte sie sich nicht zu sorgen. Die Menschen wichen von selbst vor ihr und sie sah sie nicht einmal an. Ihren Blick senkten sie ohnehin nicht gern, und ihre hohen Stiefel sorgten zusätzlich dafür, dass sie auch den letzten überragte. Die Bänder, welche um die Stiefel und Oberarme geschlungen und in das tiefschwarze Haar eingeflochten waren, flatterten um sie herum und bildeten eine Aura, der niemand zu nahe treten wollte. In ihrem Schmuck blitze hin und wieder die Sonne auf, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde, als würden die Arm- und Haarreifen, welche sie trug, das Sonnenlicht aufsaugen. Ihre Augen suchten ihre Umgebung ab und doch machte sie nicht den Eindruck, als suche sie etwas. Die losen Anhängsel schlugen in regelmäßigen Abständen aneinander und erzeugten ein Melodisches Klirren, welches jeden ihrer Schritte unheimlich und bedeutungsschwer zu begleiten schien.
Dort vorn war, was sie gesucht hatte. Schon aus der Ferne konnte sie das bunte Gewächs sehen, welches nur für den Zweck vor dem Lädchen aufgestellt war, all die Menschen um sie herum dort hineinzulocken. Sie nahm vorsichtig einen der Stängel mit den bunten Blättern aus dem Topf, in welchem das noch handwarme Wasser sicher bald gefrieren würde. In der Hoffnung, dass die Blüten ihre Hände nicht berühren würden, trat sie durch die offene Tür in den Laden hinein.

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[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen "Flower Dreams"]

Neith blickte von seinem Strauß auf, den er gerade als Bestellung anfertigte. Den Strauß legte er kurz beiseite, mit einem kleinen Bändchen zusammengebunden, ehe er freundlich und höflich lächelnd auf die junge Dame zutrat.
"Willkommen im Lädchen Flower Dreams. Die Blumen als Strauß oder geht es auch so?"fragte er und verbeugte sich leicht vor ihr und blickte sie dann einfach nur an, seine Aura war entspannt und harmonisch, allerdings wenn man tiefer drang, erkannte man ganz anders.

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Der Geruch im Blumenladen war überwältigend. Niemals hatte sie einen solchen Duft vernommen – es stank abscheulich. Sie hob die Augenbrauen und musterte Neith vom Kopf angefangen bis zu den Füßen. Dann sah sie ihm in die Augen und war inzwischen zum Tresen herangetreten, sodass nun auch das glockenhelle Klingen ihres Schmuckes verstummte. Langsam beugte sie sich vor, ohne Neith dabei aus den Augen zu lassen, bis ihre Ellenbogen die Tischplatte berührten. Die Hände stützten ihre Kopf, den sie ein wenig schief legte, und dessen Lippen sich nun zu einem angedeuteten Lächeln verzogen.
»Flower Dreams? Wie.. nett. Wie.. freundlich. Seid Ihr immer so, Sai? So spricht man doch in dieser Gegend… aye?Natürlich seid Ihr nicht immer so.«, sie lachte leise auf.
»Und ich denke, es geht durchaus so, ich nehme das hübsche Ding gleich mit. Wisst Ihr, ich liebe Geschenke!«, kicherte sie offenbar sehr fröhlich und heiter.
Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, sie musterte ihn nun mit unverhohlener Neugierde und beugte sich weiter nach vorn, bis ihr Kopf sich genau neben seinem rechten Ohr befand. »Ich habe einen Auftrag für Euch.«, hauchte sie. »Ihr würdet gut entlohnt.« Den Kopf zurückgezogen lächelte sie ihn an und es war nicht herauszulesen, ob Freundlichkeit oder Spott die Motivation für ihre Mimik war.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen "Flower Dreams"]

Neith blickte sie an, als diese Frau anfing ihn unverholen zu mustern. Solche Blicke bekam er zwar öfters, aber nicht so wie diese Frau. Irgendwie wollte er das nicht und unwillkürlich verschloss er sich vor ihr.
Sie kam näher und seine Augen folgten ihr, bis sie am Thresen war. Die Barriere die zwischen beiden war und irgendwie war Neith froh darüber, das es solch eine Barriere gab. Denn sie schien zu wissen, wer er war, wer er in der Nacht war.
"Es tut mir Leid, aber diese Blumen könnt ihr nicht geschenkt haben, ihr müsst sie bezahlen."meinte er zu ihr und ging nicht darauf an, als sie meinte, er wäre nicht immer so freundlich, denn es stimmte ja auch. Alles war nur eine Maske und aufgesetzt.
"Kommt mit nach hinten, dort besprechen wir die weiteren Details, welche Bestellung ihr aufgeben möchtet." sprach er zu ihr, als sie in sein Ohr hauchte, das sie einen Auftrag für ihn hätte. Momentan war bei ihm in diesen "Sachen " nichts los, also war er froh, das er nachts nun etwas zu tun hatte. Neith entfernte sich von dem Thresen und wartete darauf, das sie ihm folgte. Er führte sie in ein Hinterzimmer.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen "Flower Dreams"/ Hinterzimmer]

"Setzt euch doch."und er wies auf die Sessel, die hier aufgesetzt waren. Sie dienten dazu nur, um den Auftragsparnter so bequem wie möglich zu machen, damit sie auch viele Details besprechen konnten.
"Nun, was für ein Auftrag soll das sein?"fragte er danach, als sie sich hinsetzte und ließ sich ihr gegenüber nieder, zwischen ihnen ein Tisch, auf den geschrieben und allerhand Sachen abgelegt werden konnten.
Neiths Freundlichkeit war verschwunden und er war der, der auch nachts agierte. Sein Blick und seine Mimik war ausdruckslos, aber man merkte die Kälte um ihn herum. Sie umgab ihn und hüllte ihn ein.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen „Flower Dreams“/ Hinterzimmer]

Als sie im Hinterzimmer angelangt waren, schien Neiths Interesse vollkommen rein geschäftlicher Natur zu werden. Von der aufgesetzten Freundlichkeit war nun nichts mehr vorhanden. Emilia ließ sich elegant auf dem ihr dargebotenen Sessel nieder, blieb jedoch aufrecht sitzen und schlug ein Bein über das andere. Unbewegt saß sie dort; durch die Bänder, die weitläufige Kleidung und den Schmuck wie ein Kunstwerk wirkend. Dann begann sie zu sprechen.
»Nun, ich brauche Euch ganz. Nicht für eine Nacht..« sie kicherte, »Ich wünsche einen Informanten zu haben. Einen Spion. Alles weitere wird sich ergeben – oder das Ka wird es zeigen.«Sie spuckte das Wort geradezu aus, als sei sie von dem Laut, den es beim Sprechen hervorrief, angewidert. Ihr Stimme strotze allerdings ebenfalls nur so von Sarkasmus, denn sie würde ihre Komödie, ihre Satire bekommen. Dieser Gedanke ließ sie lächeln, abgrundtief bösartig lächeln.
»Die Pilgergruppe wird bald hier eintreffen, ich werde an dieser Stelle noch selbst dafür sorgen, dass sie den Weg zu Euch finden. Alles, was Ihr tun müsst, ist eine von ihnen im Auge zu behalten und mir Bericht erstatten, wenn ich es verlange. Ich hoffe zudem, dass Ihr auch in der Lage sein werdet, zu handeln, wenn es mir notwendig erscheint.«, sie warf ihm einen abschätzenden Blick zu, dann lächelte sie wieder auf ihre rätselhafte Weise, denn ihr Lächeln konnte durchaus freundlich wirken, wären nicht ihre Augen vorhanden, welche von einer boshaften Intelligenz gekennzeichnet waren.
»All das wird selbstverständlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber das sollte ja für Euch kein Problem darstellen, nicht wahr? Ich denke dies..«,sie ließ ihren Blick kurz deutlich umherschweifen, »bringt Euch nicht die Erfüllung Eures.. Daseins,«, ‚Mensch,’ »Sai..«. Sie warf ihm einen höhnenden Blick zu.
»Im Gegenzug biete ich Euch – warum eigentlich nicht? Was immer ihr wollt. Den Preis für Euer Geschenk an mich – seht ihn darin inbegriffen. Im übrigen habt ihr eine hübsche Schwester, Sai, mein Kompliment.« Mit diesen Worten erhob sie sich und sah Neith bewusst nicht an, über die Wirkung ihrer Worte war sie sich auch so bewusst.
»Ich brauche Eure Entscheidung. Jetzt.«

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen „Flower Dreams“/ Hinterzimmer]


"Ihr wisst das dieser Dienst euch viel kosten wird, das ist euch hoffentlich klar."meinte er dazu und blickte sie weiterhin an, lauschte den Einzelheiten seines Auftrages, was er nun zu tun hätte und solch ein langartmiger Auftrag, war auch mal was schönes.
"Ich bin in der Lage zu beobachten, ebenso bin ich in der Lage zu handeln, wie ihr es ausdrückt. Darf ich erfahren, wer von der Pilgergruppe meine Zielperson ist?"fragte er danach, da seine Auftragsgeberin noch keine konkreten Daten zu der Zielperson genannt hatte.
"Nehmt die Blumen mit, die ihr haben wollt.Soll es mein Geschenk an meine Arbeitsgeberin sein." und er stand ebenfalls auf und nickte dann.
"Lasst meine Schwester daraus, sie hat mit den Ganzen hier nichts zu tun.Nicht mit euch und nicht mit dem Auftrag, denn ich annehme. Allerdings will ich eine Vorabbezahlung, damit ich sicher bin, das ihr mich bezahlt."

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Emilia nickte langsam und bedächtig zur Bestätigung. Dann entwickelte sich vorsichtig ein Lächeln auf ihrem Gesicht, es entfaltete sich unmerklich und auch nicht vollständig, geradeso, dass man es bemerken konnte. Offenbar hatte ihr Assassin ihre Anspielung nicht verstanden oder wollte sie nicht wahrhaben. Wie sollte er auch um ihre Fähigkeiten wissen, oh, wie konnte sie das vergessen? Sie kicherte in sich hinein. Es war interessant für sie zu beobachten, wie dieser junge Mann ohne weiter nachzudenken auf ihren Auftrag einging, ohne größere Nachfragen, ohne sich an auch nur einem Bestandteil zu stören. Offenbar lag ihm sein Leben tagsüber nicht besonders – oder er lebte lieber das nächtliche, da er das tägliche verloren hatte.
»Einen Vorschuss wünscht Ihr? Ich entlohne Euch nicht mit Geld. Ihr könnte haben, was Ihr wollt, jedoch kein Geld. Möchtet Ihr grüne Haare? Eure Mami wieder sehen? Oder was haltet Ihr von.. einem ewigen Leben?« sie lächelte.»Jedoch… müsste ich in diesem.. sehr speziellen Fall einiges mehr verlangen, das versteht Ihr doch?« sie verbeugte sich gespielt und den sarkastisch-spöttischen Ausdruck konnte sie dabei unmöglich von ihren Gesichtszügen bannen. »Wisst Ihr.. Üblicherweise komme ich zu denen, die Wünsche haben und mir einen geeigneten Preis zahlen. Nur in diesem Fall benötige ich jedoch eine Leistung, aber revanchieren werde ich mich auch hier so wie ich es immer getan habe. Also, was wünscht Ihr Euch?« Während sie sprach, schritt sie einmal erhobenen Hauptes um Neith herum und blieb wieder einige Meter von ihm entfernt stehen, als sie ihre letzte Frage stellte. Damit erlosch auch das Klingen ihres Schmuckes und die wehendes Bänder kamen ebenfalls zur Ruh. Emilias Gemüt jedoch nicht. Sie verlor hier einiges an Zeit, nicht, dass sie ungeduldig wäre, nicht, dass sie nicht genügend davon hätte, jedoch missfiel es ihr, sich zu lang mit solchen Angelegenheiten aufzuhalten. Dieses geschäftliche Gefeilsche gehörte zu den Dingen, über deren Ausgang sie sich zumindest grundlegend klar war, und das reizte sie nicht. Und unter Dingen, die sie nicht reizten, litt ihr Interesse ungemein. Emilia strich sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte.

[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen „Flower Dreams“/ Hinterzimmer]


"Nun, eigentlich lass ich mich immer mit dem Bargeld bezahlen, aber wenn ihr mir anbietet, das ich mir wünschen kann, was ich will, habe ich nur eine Sache an euch. Übergebt meinen Eltern folgende Nachricht: "Mutter, Vater ich werde euch die ewige Rache schwören, ihr werdet gerächt sein und vergesst niemals, das ich euch Liebe." meinte er zu ihr und blickte sie an, wartete auf ihre Reaktion.
"Ein ewiges Leben will ich nicht, mir genügt das Sterbliche vollkommen. Übergebt meinen Eltern diese Nachricht und ihr könnt sicher sein, das ich diesen Auftrag zu euer vollsten Zufriedenheit erledige. Nennt mir nur den Namen euer Zielperson."meinte er und blickte sie aus den Augenwinkel an, als sie um ihn herumschritt und erwartete irgendwas. Aber es kam nichts, schlussendlich blieb sie wieder vor ihm stehen.
"Wann soll ich anfangen?"

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So bescheiden schien der junge Mann zu sein und nutzte dennoch die Gelegenheit aus, zu bekommen, was er wollte und das mehr, als er sollte. Emilia bescherte dieser Gedanke ein ungemeines Amüsement.
»Wie hübsch.. wie ausgesprochen schöngeistig Ihr doch seid! Es klingt fast nach einem unheimlich großen Vergnügen für mich..«, sprach sie und dachte: ’Jedoch nicht nach dem Größten..’ und ihre Gedanken schweiften dabei um den Begriff des Schicksals. Wie lange es auch dauern mochte, irgendwann würde sie es an den Haaren reißen und in ihrer Gewalt haben, einen Moment über alles erhaben sein, alles weitere war nicht von Bedeutung. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, verzog ihre Lippen für den Bruchteil einer Sekunde, bis sie plötzlich erstarrte und Neith scharf ansah.
»Es ist doch nicht Eure Absicht dies als Vorrauszahlung in Anspruch zu nehmen? Nein, dazu seid Ihr viel zu bescheiden. Doch wenn Ihr dies tatsächlich nur als einen nebensächlichen, als Vorrauszahlung tauglichen Wunsch seht – habt Ihr eigentlich schon einmal versucht, mit Toten Kontakt aufzunehmen? Nein? Kein Wunder, denn es ist leichter, sie lebendig zu machen, als zu ihnen zu sprechen. Nun, ist dieser Kontakt für Euch tatsächlich nur eine Vorabzahlung, dann möchte ich von dem, was Ihr als eigentliche Bezahlung anseht, nichts wissen. Ansonsten müsst Ihr Euch damit zufrieden geben, dass ich Euren Wunsch irgendwann dann erfülle, wann es mir beliebt, spätestens, sobald ich Eure Dienste nicht mehr in Anspruch nehme, oder Ihr, nach angemessener Leistung, aus diesen tretet. Überhaupt.. Liegt Euch so wenig an Eurer Schwester, dass Ihr lieber Eure.. Eltern wissen lassen wollt, dass Ihr sie rächen werdet? Am besten nicht für deren Tod, sondern für das, was sie Euch angetan haben. Ist es nicht so? Haben sie Euch nicht mit demselben Fluch belegt? Doch Eure Seele ist schön anzusehen, zumindest unter dem Schleier, den Ihr bei Nacht über sie legt. Es läge Euch daher natürlich fern, sie für ihre Gene zu beschuldigen.. Wie ausgesprochen dumm von mir!« sie lachte hohl und in der Absicht, Neiths Wunden nur noch mehr mit Salzzu versehen, fuhr sie fort: »Soll ich es auch Eure Schwester wissen lassen, dass Ihr lieber Euren Eltern unbedeutende Nachrichten zukommen lasst? Unbedeutend natürlich im Vergleich mit einem Leben, dem Leben Eurer Schwester. Überlegt Euch gut, was Ihr verlangt, sonst kostet es Euch die Seele und Sympathie dieses Mädchens.«, sie holte kurz Luft und atmete in einem Stoß wieder aus. Abrupt wechselte sie das Thema, und auch der dämonische Glanz, welcher sich, während sie gesprochen hatte, in ihre Augen gestohlen hatte, verschwand mit einem Mal.
»Nun, zum geschäftlichen. Siruna ist Ihr Name. Siruna Le Céleste. Ihr werdet sie erkennen sie ist klein.. und quirlig. Mehr Beschreibung bedarf es nicht. Ich hoffe, es dauert nicht mehr allzu lang, bis das Trüppchen hierher gelangt. Wir wollen ja keine Zeit verlieren. Und was Eure.. Vorrauszahlung anbelangt..« Sie legte die Hände um den Blütenkopf der Rose, welche sie von draußen mit hereingenommen hatte, sah auf sie herab und führte die Hände langsam auseinander, und als wären sie an den Handflächen festgewachsen, folgten die Blüten an beiden Seiten ihrer Bewegung. Zunächst erschien dieses Bild bizarr, bis aus dem einen Kopf der Rose ein zweiter wurde und der Stiel ebenfalls einen zweiten hervorbrachte. So hielt Emilia schließlich zweierlei Rosen in ihren Händen. Die rechte reichte sie Neith.
»Ich hoffe, Ihr begnügt Euch damit. Wie sagt man? Damit Ihr mich nicht vergesst..«, hauchte sie zuletzt gespielt, lächelte ihn dabei an und wäre sie keine Bishoú (wobei dieser Umstand maßgeblich zu ihren Äußerlichkeiten beitrug) und würde demnach nicht das reine Böse in ihren Adern fließen, so wäre sie in diesem Moment die aufrichtig wunderschönste und reizendste Frau gewesen, die die Welten jemals gesehen hatten und sehen sollten.
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[Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen „Flower Dreams“/ Hinterzimmer]

Für den ersten Moment sah es so aus, als hätte Neith Emilia dazu überredet bekommen, seine Vorrauszahlung zu erfüllen, doch es sah anders aus für ihn. Mit den Worten die sie aussprach, drängte sie ihn langsam, zwar nicht körperlich, aber verbal, in die Ecke und ließ ihn keine Möglichkeit etwas dazu zu sagen oder eine andere Wahl zu bekommen. Sie drängte ihn an den Abgrund, wo sein spärliches Gewissen lauerte. Nun wusste er nicht ob er seiner Schwester helfen wollte, oder lieber seinen Eltern. Er stand vor der Wahl und beides wollte er tun, konnte er aber nicht, weil er nur diese eine Möglichkeit hatte. Diese eine Wahl konnte Auswirkungen auf sein ganzes Leben haben. Entweder würde er seine Schwester verlieren, sein einziges lebendes Familienmitglied oder die Ehre seiner Eltern.
Stillschweigend ließ er sie Salz in seine seelischen Wunden streuen, blickte sie nur an, wartete darauf, bis sie fertig war. Fertig damit war, seine Wunden noch mehr zu öffnen und ihm damit seelische Schmerzen spüren zu lassen.
„Da ihr mir so schön klar macht mit euren Worten, das es unsinnig meinen Eltern eine Nachricht zu überbringen, dann rettet meine Schwester. Ihr habt mir ja selbst klar gemacht, das ich die Seele und die Sympathie meiner Schwester nicht verlieren darf, also sorgt dafür das sie aufwacht. Mehr verlange ich von euch nicht, nicht als Bezahlung, nicht als Vorrauszahlung. Nur diesen einen Wunsch.“
Als sie davon sprach, das seine Eltern einen Fluch auf ihn gelegt hatten, wurde er verwirrt. Welchen Fluch? Wovon sprach seine Auftragsgeberin? Hatten seine Eltern irgendwas getan, wovon er nichts wusste? Irgendwas mit ihren oder seinen Genen?
Sein verwirrter Ausdruck zeigte sich deutlich für einen Moment. Fragend blickte er sie an, wusste überhaupt nicht wovon sie nun sprach.
„Könntet ihr mich aufklären was genau ihr mit Fluch meint? Welchen Fluch sollen ich in mir tragen, so wie ihr euch ausdrückt? Was haben meine Eltern damit zu tun?“ fragte er, man merkte, das er keinerlei Ahnung besaß.
Abrupt wechselte sie das Thema, kam von dem Fluch nun zum Geschäftlichen und Neith hörte zu, bekam Erklärungen zu seinem Zielobjekt. Er sollte ein kleines Kind töten? Gut, wenn sie das so wollte, würde er das tun. Sie war nur ein Auftrag für ihn nichts weiter. Was sollte ihn ihre Gefühle kümmern oder ihr Alter? Er hatte kein Gewissen, nicht bei seiner Arbeit.
„Damit weiß ich Bescheid. Irgendein Zeitlimit, bis wann ich diesen Auftrag erfüllt haben sollte?“ fragte er noch mal und blickte dann auf das Schauspiel, was sie mit ihren Händen und der Rose veranstaltete, bis sie schlussendlich zwei Rosen in der Hand hielt und ihn eine übergab. Vergessen würde er sie nicht, nicht diejenige, die ihn Schmerzen bereitete, allein durch ihre Worte.

[---> Porta Samyca/ Calla Amity/ Blumenladen “Flower Dreams”/Verkausraum]

So verbeugte er sich kurz vor ihr und deutete dann auf die Tür.
„Ich danke euch für den Auftrag und euren Kauf. Wenn ihr mich nun zur Tür begleitet, andere Kunden warten auf mich im Verkaufsraum.“ damit warf er sie höflich aus den Laden heraus und öffnete ihr die Tür, wartete dann bis sie hindurch getreten war und auch zur Ladentür ging. Er gesellte sich hinter die Theke, nicht ohne sie zu verabschieden. Die Rose legte er unter die Theke und widmete dann seine Aufmerksamkeit den Kunden, die sich im Laden befanden und ihn das Alibi lieferten.

[Porta Samyca / Calla Amity / Blumenladen „Flower Dreams“ / Hinterzimmer]

Emilia bebte innerlich vor Euphorie, die Frucht dessen, was sie gesäht, gestreut hatte, wie Neith sprach, erblühen zu sehen.
»Eure Schwester, in der Tat? Dem sei so.« sie fügte eine spöttische Verneigung an. Der Zwiespalt, dem ihr Gegenüber so offensichtlich ausgeliefert war, nährte sie in ihrem Verlangen nach Verzweiflung, Leid.. Und von diesen schien der blumenhandelde Attentäter viel über sich ergehen lassen zu können. Warum auch nicht, hatte er doch sein Leben über nichts anderes erfahren. Und sie wusste, warum. Es war für sie ein sinnlicher Moment, in die begierigen Augen Neiths zu blicken, welche sie so offenkundig fragen, baten, ihn von dieser quälenden Frage zu erlösen, doch gleichsam würde sie sich von ihrer Freude erlösen und jene war wertvoller als alles andere dieser Welten. Obschon der Augenblick schnell verstrich, Neith sich, seinem Rufe als geschickter Attentäter schnell gefangen hatte, lächelte Emilia ihm munter entgegen und ließ ihre roten Lippen wahrlich dem Munde der Unschuld gleichen.
»Ein Limit gibt es nicht. Vielleicht setzte ich es einmal.. vielleicht auch nicht. Wisst Ihr, ich kann mich an dieser Stelle einfach nicht festlegen. Ich frage Euch ehrlich um Euren rat – ist die Entscheidung die beste, ihnen Allen gleichsam die Seele aus den Körpern zu reißen? Oder ist es diese, die besagt, dass man einen nach dem anderen von ihnen reiße, gleich einem Wurf junger, blinder Kitten, die nicht wissen, welches von ihnen der Bauer als nächstes in einem Sack in den Tiefen seines Brunnens versenkt?.« *Denkt nur an ihre weißen, fahlen Gesichter, die dümmlichen, nichts erkennenden Augen, das Blut, welches in den Adern dünner wird, die Haut, die es friert, der Körper, der zittert, bald so hilflos und allein..*, ihre Lippen wurden schmal, die kniff sie zusammen, um das grässliche Grinsen zu verstecken, welches drohte, ihr Gesicht zu verzerren und ihr für einen Moment die Schönheit zu nehmen. Sie ahnte nicht, dass sie auf diese Weise noch versunkener aussah, versunkener in ihrer eigenen Welt, erfüllt von Wahnsinn. Sie wusste auch nicht, dass kein Gefühl ihr jemals ihre Schönheit nehmen konnte (außer diesem einen (verdammten!) ) und so haftete ihr auch in diesem Moment des Weggetretenseins ein Hauch von Anmut und Grazie an, den es nur zu fürchten galt.
Eine Art Zweites Gesicht bemächtigte sich ihrer Gesichtszüge, nur so lässt sich erklären, wie plötzlich sich ihr Ausdruck klärte.
»Ihr seid mir leider ebenfalls nicht allzu sympathisch, sage meinen Dank«, entgegnete sie nur trotzig auf seine Bitte, ihm zur Tür zu folgen sie folgte ihm auf leisen Sohlen, schlich geradezu hinter ihm her, als wolle sie wie ein Kind vermeiden, dass er sie bemerkte und trieb so ihren vorerst letzten Spaß mit ihm.

[---> Porta Samyca / Calla Amity / Blumenladen “Flower Dreams” / Verkaufsraum]

Wieder im Verkaufsraum, warf sie sich Neith überschwänglich an den Hals und flüsterte einige wenige letzte Worte »Ihr hört von mir.« damit löste sie sich von ihm, wandte sich elegant in Richtung Tür und wählte sich die nach außen hin schönste und naivste der Kundinnen, welche in der Zwischenzeit den Raum mit ihren Körpern verstopften.
»Er ist wirklich gut, hübsche Dame, hört ihr? Ich sage gut, wirklich gut. Fordert nur Euer Glück heraus, vertraut mir..», sie zwinkerte ihr viel versprechend zu und war niemals wieder dort gesehen.

[- Porta Samyca / Calla Amity / Straßen]